Die Entstehung der ‚Vereinigten Aktion für Rumänien‘
Am 22. Dezember 1989 sah Erich Brockhaus, der Gründer und Vorsitzende der später gegründeten Vereinigten Aktion für Rumänien e. V. (VAR) mit seinem Sohn Patrice und seiner Schwester Helene im Fernsehen den Sturz Ceausescus.
Erste Anfänge als „Berliner Rumänienhilfe“
Er und sein Sohn Patrice beschlossen, mit einem LKW nach Rumänien zu fahren. Seine Schwester Helene gab Geld, um den LKW mit Babynahrung, -kleidung und anderen Hilfsgütern zu füllen. Seine Frau Linde zog mit Freundinnen um die Häuser, um das noch fehlende Geld zu sammeln.
Erich Brockhaus hatte zunächst versucht, bei den großen Hilfswerken wie Rotes Kreuz, Diakonisches Werk, Caritas etc Hilfen für seine Aktion zu bekommen. Er wurde von denen aber abgewiesen, weil alle eigene Projekte begonnen hatten, die sie aber nicht von Berlin aus leiteten, sondern von ihren Hauptsitzen wie Stuttgart, Freiburg etc. Es fragten aber auch viele andere Menschen bei diesen Organisationen an, die dann meist an Erich Brockhaus verwiesen wurden. So fand sich schnell ein großer Spenderstamm, der sich allerdings auch wieder verringerte. Das war der Beginn der freien, unverbindlichen Organisation, die als „Berliner Rumänienhilfe“ noch ohne jeglichen juristischen Status ihre ersten Hilfsleistungen durchführte. So entstanden – auch durch die verschiedenen LKW-Fahrergruppen – schon kurz nach dem Mauerfall menschliche Ost-West-Verbindungen, die sonst nie zusammengefunden hätten.
Am 26. Januar 1990 fuhr Erich Brockhaus mit seinem Sohn und Freunden aus Solingen auf einer abenteuerlichen Fahrt den 1. Transport mit zwei 7,5 t. LKW nach Rumänien und zwar nach Sighisoara (Schäßburg), Agnita (Agneteln) und Cincu (Groß-Schenk) in Transilvania (Siebenbürgen)
Im Jahr 1990 folgten weitere acht Hilfstransporte mit ca. 60 t. Hilfsgütern und Medikamenten im Werte von ca. 400.000 DM.
Bald aber erkannte Erich Brockhaus, daß es wenig Sinn macht, nach Rumänien, einer ehemaligen Kornkammer Europas, Hilfsgüter zu bringen. Er fand es sinnvoller, im Lande Projekte aufzubauen. Darum nahm er Kontakt auf zum Deutschen Roten Kreuz in Cluj-Napoca (Klausenburg), das ihn mit dem „Demokratischen Forum der Deutschen in Rumänien“ (DFDR) zusammenbrachte. Dies war der Beginn einer langjährigen, sehr freundschaftlichen und erfolgreichen Partnerschaft.
Gründung der „Vereinigten Aktion für Rumänien“
Anfang des Jahres 1990 war es sehr attraktiv, für Rumänien zu arbeiten. Die Euphorie ließ aber bald nach und die Aktivisten der verschiedensten Gruppen kamen zusammen. Gemeinsam wurde die „Vereinigte Aktion für Rumänien“ (VAR) gegründet:
2. März 1991: Vereinsgründung im Haus der Kirche,
17. Nov. 1991: Mitglied im Diakonischen Werk der EKiBB
14. Jan. 1992: Anerkennung der Gemeinnützigkeit
Es konnten für das Präsidium gewonnen werden:
Herr Prof. Dr. Hetzer, Herzzentrum Berlin
Frau Barbara John, damalige Ausländerbeauftragte, und
Herr Prof. Dr. Firu Opri, Klinikum Benjamin Franklin (Prof. Dr. Opri schied später aus)
Metropolit Serafim Joanta, Nürnberg, Mitropolit der Rumänisch-Orthodoxen Kirche für Mittel- und Nordeuropa
(Autor: Erich Brockhaus)